Die ZIMMERMÄNNER, vom Rolling Stone einst als „eine der wichtigsten deutschen Bands der Achtziger Jahre“ bezeichnet, wurden 1980 in Hamburg von Timo Blunck und Detlef Diederichsen gegründet und verschrieben sich damals einerseits Ska und andererseits einer von ORANGE JUICE, MONOCHROME SET oder HAIRCUT 100 geprägten deutschsprachigen Version von Pop und waren dabei unbewusst Wegbereiter dessen, was Alfred Hilsberg im Sounds als Neue Deutsche Welle beschrieb. Ihre Texte waren denen der FEHLFARBEN und PALAIS SCHAUMBURG nicht unähnlich und auf ihrem aktuellen Album sind sie, wie beispielsweise bei „Lieselotte“, teilweise subjektiv bei Sven Regener. In jedem Fall besinnt sie die das Trio auf seine musikalischen Wurzeln zurück. Das Saxofon von Christian Kellersmann ist nicht ganz so nahe an der Art des Saxofons wie bei Frank Fenstermacher (FEHLFARBEN), sondern mitunter bei dem von GEIER STURZFLUG, wie bei „Blues ist, wenn es regnet“. Damals war man auch an der Version von Ska ausgerichtet, wie sie aus dem UK herüberschwappte und beispielsweise von MADNESS zum Besten gegeben wurde. Die Band spielte zunächst unter dem Namen SKAFIGHTER. Detlef Diederichsen war zudem viele Jahre, zusammen mit seinem Bruder Diedrich (der Poptheoretiker lehrt seit 2006 Gegenwartskunst an der Akademie der bildenden Künste Wien), Autor beim Sounds Magazin und später bei Spex. Die letzten vierzig Jahre musikalischen Zeitgeschehens haben die ZIMMERMÄNNER in jedem Fall charmant anachronistisch weggesteckt.
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