„Die Nacht des Jägers“, Charles Laughtons einzige Regiearbeit (ansonsten ist der Brite vor allem als Darsteller bekannt), erschien bereits 2013 bei Koch Media auf Blu-ray in der damaligen „Masterpieces of Cinema“-Reihe, ist aber schon länger vergriffen. Bei seiner Erstaufführung war „Die Nacht des Jägers“ („The Night Of The Hunter“) an den Kinokassen ein Flop, heute gilt er als Meisterwerk der Filmgeschichte. Inzwischen erschien Laughtons Schwarzweiß-Film als 2-Disc-Mediabook-Edition (mit UHD-Blu-ray und normaler Blu-ray), offenbar basierend auf einer bereits in den USA veröffentlichten 4K-Restaurierung vom Originalnegativ. Im Gegensatz zur Koch-Edition ist das Bildformat nicht mehr 1,66:1 sondern 1,85:1, wurde also stärker am oberen und unteren Bildrand beschnitten – in diesem Format soll „Die Nacht des Jägers“ aber auch im Kino gelaufen sein. Das damalige Bonusmaterial wurde deutlich erweitert und ist sogar in identischer Form auf einer ebenfalls erschienenen DVD-Neuauflage enthalten. In „Die Nacht des Jägers“ spielt Robert Mitchum einen seltsamen Wanderprediger namens Harry Powell, ein offenbar frauenmordender Blaubart, der hinter der Beute eines Bankräubers her ist, den er im Gefängnis kennengelernt hatte. Nach seiner Entlassung macht sich Powell, der die Worte „Love“ und „Hate“ auf die Finger seiner Hände tätowiert hat, an dessen Familie heran und hat es vor allem auf die beiden Kinder abgesehen, die offenbar wissen, wo die Beute des Banküberfalls versteckt ist. Im Gegensatz zu seiner angsteinflößenden Rolle in „Ein Köder für die Bestie“ von 1962 wirkt Mitchums Figur in Laughtons expressionistisch anmutender Mischung aus Film noir und Märchen der Gebrüder Grimm eher wie die karikaturhaft überzeichnete Verkörperung kindlicher Ängste vor dem schwarzen Mann als ein wirklich bedrohlicher Psychopath.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #107 April/Mai 2013 und Thomas Kerpen
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