DIE HUNDE DES KRIEGES

„Die Hunde des Krieges“, der erste Kinofilm des ehemaligen britischen Dokumentarfilmers John Irvin, wird gemeinhin unterschätzt. Wer hier ein Actionfeuerwerk wie bei Andrew V. McLaglens drei Jahre zuvor entstandenem „Die Wildgänse kommen“ erwartet, wird Irvins Söldnerfilm möglicherweise als zu unspektakulär empfinden. Der Grund dafür lässt sich schon in den jeweiligen literarischen Vorlagen finden. Denn während Daniel Carneys „Die Wildgänse kommen“ (Originaltitel „The Thin White Line“) von 1977 ein eher anspruchsloser Schmöker über harte Kerle ist, besitzt der 1974 veröffentliche „Die Hunde des Krieges“ von Frederick Forsyth ähnlich wie seine zuvor entstandenen Romane „Der Schakal“ und „Die Akte Odessa“ (beide wurden ebenfalls verfilmt) eine deutlich politischere Ebene und größere Realitätsnähe, bedingt durch Forsyths Erfahrungen als Journalist, der aus den Kriegsgebieten Afrikas für die BBC berichtete und sogar lange Zeit für den britischen Auslandsgeheimdienst MI6 gearbeitet haben soll. In Forsyths Buch, dessen Komplexität Irvins Verfilmung sicherlich nicht erreicht, zettelt ein Londoner Bergbaumagnat mit Hilfe einer Gruppe von Söldnern einen Putsch in der fiktiven schwarzafrikanischen Republik Zangaro an, um einen ihm wohlgesonnenen General an die Macht zu bringen und dadurch an die Abbaurechte für die dortigen Platinvorkommen zu gelangen. Forsyth zeigt dabei deutlich die zynische ökonomische Dimension kriegerischer Auseinandersetzungen, was auch in Irvins Film erhalten blieb, in dem Christopher Walken überzeugend die Hauptrolle des desillusionierten Söldners Jamie Shannon übernahm. „Die Hunde des Krieges“ wurde jetzt auf DVD und Blu-ray in guter Qualität neu aufgelegt, aber nur die Blu-ray enthält als Bonus eine 15 Minuten längere Fassung des Films mit zusätzlichen Handlungsszenen.