Der Brite John Boorman kann auf eine lange erfolgreiche Karriere als Regisseur und Produzent zurückblicken und war verantwortlich für den fast schon avantgardistischen Gangsterfilm „Point Blank“ (1967), den verstörenden Survivalthriller „Beim Sterben ist jeder der Erste“ (1972), den exzentrischen Science Fiction-Film „Zardoz“ (1973) oder „Excalibur“ (1981), eine bildgewaltige Umsetzung der Artus-Legende.
Über „Exorzist II – Der Ketzer“, seine völlig verunglückte Fortsetzung von William Friedkins „Der Exorzist“ von 1977, hüllt man aber besser den Mantel des Schweigens. Nicht weniger eigenwillig ist auch „Die Hölle sind wir“ („Hell in the Pacific“), ein Jahr nach „Point Blank“ entstanden und ebenfalls mit Lee Marvin in der Hauptrolle.
2006 erschien er schon mal auf DVD, allerdings in schlechter Qualität und in Vollbild. Die Neuauflage von Pidax präsentiert den Film jetzt im Originalkinoformat und in durchweg guter Bildqualität.
Es sind sogar Extras vorhanden wie ein alternatives Ende, das aber die Produzenten damals ablehnten, sowie ein interessantes Interview mit Boorman, der viel über die Kommunikationsschwierigkeiten beim Dreh erzählt.
Denn der andere Hauptdarsteller, der Japaner Toshiro Mifune, ein Stammschauspieler von Akira Kurosawa, verstand kein Englisch und so war man auf einen Übersetzer angewiesen. Kommunikationsschwierigkeiten sind auch das Thema von Boormans Kriegsfilm, der ohne Kriegsszenen auskommt.
Darin verschlägt es einen japanischen und einen amerikanischen Soldaten auf eine unbewohnte Pazifikinsel, die sich in Folge nicht ganz entscheiden können, ob sie sich gegenseitig helfen oder sich umbringen sollen.
Die Situation wird noch dadurch verschärft, dass keiner der beiden die Sprache des anderen versteht, so wie es auch bei den Dreharbeiten der Fall war, die geprägt von kulturellen Konflikten und Missverständnissen waren.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #147 Dezember/Januar 2019 und Thomas Kerpen