DIE GRAUSAMEN SIEBEN

Richard Rush kann auf ein insgesamt eher wenig aufregendes Gesamtwerk zurückblicken, wo sich in den Sechzigern vor allem Billigproduktionen tummeln, wie der von American International Pictures produzierte, amüsante Drogen-Hippie-Streifen PSYCH-OUT mit Jack Nicholson und Bruce Dern von 1968.

Mit Nicholson hatte Rush ein Jahr zuvor auch HELLS ANGELS ON WHEELS gedreht, einer der zahlreichen Biker-Filme dieser Zeit, die interessanterweise zum größten Teil noch vor EASY RIDER entstanden.

Ein Genre, für das ich mich allerdings nur bedingt begeistern kann, wobei die testosterongeschwängerte Faszination für irgendwelche kriminelle Proleten auf schweren Maschinen ungebrochen zu sein scheint.

In diese Sparte gehört auch DIE GRAUSAMEN SIEBEN, bei dem ich es etwas bedauere, dass man nicht den großartigen alten Videotitel FEUERSTÜHLE DER GEWALT benutzt hat, zumal man sich am Ende eh fragt: Welche Sieben jetzt eigentlich genau? Aber im Original heißt der Film THE SAVAGE SEVEN, also stimmt zumindest die Übersetzung, was man von der grausamen deutschen Synchro leider nicht sagen kann, die dann auch noch als Grundlage für die Untertitelung der Originalfassung diente.

Bei DIE GRAUSAMEN SIEBEN handelt es sich auf jeden Fall um eine interessante, weltweit bisher schwer aufzutreibende Ausgrabung. Von einem Genre-Klassiker ist der Film aber meilenweit entfernt, auch wenn er sich durch seinen unfreiwilligen Humor und das Thema „Biker verbünden sich mit geknechteten Indianern gegen fiese weiße Kapitalisten“ vom sonstigen Plündern & Vergewaltigen-Allerlei angenehm abhebt.

B-Movie-Fans werden sicher viel Spaß mit dieser grenzwertigen Zelebration von albernen Männlichkeitsritualen haben, wer aber einen wirklich guten Film von Rush sehen will, sollte besser zu THE STUNT MAN von 1980 greifen.