Foto

DIE BESTEN FEINDE

Jean-Pierre Filiu, David B.

„Seriös, leicht verständlich und lebendig“, bewirbt Tibia Press seine aus dem Englischen übersetzte Infocomics-Reihe. Zwar ist dieses Buch kein Teil dieser Reihe, kann sich aber nahtlos in die Tradition dieser Art von Sachcomics einreihen.

Seriös und leicht verständlich trifft jedenfalls definitiv zu. Über „lebendig“ lässt sich streiten, „Die besten Feinde“ erweckt, obwohl der klassische Panelstil eingehalten wird, meist eher Eindruck von Karikaturen, die die auf das Wesentliche reduzierten Informationen grob illustrierenden.

Schön anzusehen, aber etwas statisch. Was nichts an der inhaltlichen Qualität des Buches ändert, denn Jean-Pierre Filiu, Professor für Studien des Nahen Ostens, erklärt die seit Jahrhunderten schwelenden Konflikte und deren übergeordnete Zusammenhänge so gründlich wie verständlich.

Den Zeitraum zwischen 1984 und 2013 abdeckend werden unter anderem die „Operation Desert Storm“, der Aufstieg und Fall von Saddam Hussein und al-Qaida, der syrische Bürgerkrieg sowie die Rolle der US-Präsidenten Reagan, Bush Sr., Clinton, Bush Jr.

und Obama ausführlich beleuchtet. Zwar ist der (vorerst) letzte Band der Reihe damit in einer Zeit angekommen, die man überwiegend auch schon aktiv miterlebt hat, dennoch gehen die Informationen weit über die in den Nachrichten vermittelten allgemeinen Fakten hinaus.

Eigentlich müsste Teil 4 – Trump und Putin sei Dank – schon in den Startlöchern stehen. Denn genau genommen behandelt auch schon dieser Band die Dreiecksbeziehung zwischen dem Nahen Osten, der UdSSR/Russland und den USA.