DIE BESTEN FEINDE

Jean-Pierre Filiu, David B.

Der vorliegende Band ist ein Sachcomic, der sich mit der Beziehung der USA mit dem Mittleren Osten beschäftigt. Die Betonung liegt hierbei auf dem Wort „Sach“ und muss eher als historische Einführung in einen Konflikt gelesen werden, dessen Wurzeln im Mittelalter liegen.

Inhaltlich verantwortlich für den Comic ist der Historiker und Nahost-Spezialist Jean-Pierre Filiu, der diese Geschichte einer komplizierten Beziehung schrieb. Dabei ließ er auch Originalzitate einfließen, was den Aussagewert des Comics erhöhen soll.

Der zeichnerische Part wurde von David B. übernommen, der wiederum Marjane Satrapi („Persepolis“) und Craigh Thompson („Blankets“) beeinflusst hat, man hat es hier also mit jemand zu tun, der zeichnen kann.

David B. schafft es, den Konflikt mit einer eigenen Bildersprache zu illustrieren und natürlich auch zu interpretieren. Es lohnt sich, seine Schwarzweiß-Bilder eingehender zu betrachten. So wird der Turban zu einem mehrdeutigen Symbol: als Welt, die es zu erobern gilt; als Land, das man verteidigen muss, aber auch für ein zerfallendes Reich.

Ein weiteres Beispiel dafür befindet sich im Kapitel über Öl. Dort wird das Beziehungsgeflecht und seine Akteure als Teil von Ölpipelines dargestellt, was etwas Karikaturhaftes hat und das Buch, trotz vieler historischer Fakten, äußerst vergnüglich macht.

Der erste Band ist in vier Kapitel unterteilt und beschäftigt sich zunächst mit den mythischen Ursprüngen. Es folgt ein ausführliches Kapitel über Piraterie, dann das bereits erwähnte Kapitel Öl und am Ende ein Kapitel über den Staatsstreich im Iran.

Man darf gespannt sein auf den zweiten Teil.