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DIE 27. ETAGE

Zu den unrühmlicheren Aspekten von Edward Dmytryks Filmkarriere zählt, dass er 1952 seinen Kollegen Jules Dassin als Kommunisten anschwärzte, der deswegen das Land verlassen musste. Allerdings war Dmytryk selbst in den 1940er Jahre als Kommunist denunziert worden, fand deshalb in Hollywood keine Arbeit mehr und drehte vorübergehend in Großbritannien. Erst als er 1951 dem Komitee für unamerikanische Umtriebe die Namen von angeblicher Kommunisten im amerikanischen Filmgeschäft nannte, konnte er seine Karriere in den Staaten fortsetzen. Dafür weist Dmytryks Filmografie einige exzellente Kriegsfilme, Western und Film noirs auf wie „Die Caine war ihr Schicksal“, „Die gebrochene Lanze“ oder die Raymond Chandler-Adaption „Murder, My Sweet“. Zu seinen überdurchschnittlicheren Werken kann man auch seinen intelligenten hitchcockesken Amnesie-Paranoia-Thriller „Die 27. Etage“ („Mirage“) zählen, basierend auf dem gleichnamigen Roman von Walter Ericson aka Howard Fast (ironischerweise ein ehemaliger Anhänger der Kommunistischen Partei der USA), der kürzlich das erste Mal auf Blu-ray erschien. Bereits die 2013 veröffentlichte DVD besaß eine passable Qualität, die die Blu-ray nur minimal verbessern konnte. Dafür kam ein Filmhistoriker-Audiokommentar hinzu und ein kurzes Interview mit Hauptdarstellerin Diane Baker, die ein Jahr zuvor in Hitchcocks „Marnie“ zu sehen war. In „Die 27. Etage“ spielt Gregory Peck einen gewissen David Stillwell, der in der 27. Etage eines New Yorker Wolkenkratzers von einem Stromausfall überrascht wird, als dort zeitgleich ein Mann aus dem Fenster stürzt. Durch diesen Vorfall wird Stillwell bewusst, dass er offensichtlich unter Gedächtnisschwund leidet und versucht nun, mit Hilfe eines Psychiater und eines Privatdetektivs herauszufinden, wer er eigentlich in Wirklichkeit ist.