Das Debüt einer siebenköpfigen Band aus Brighton auf Lee Dorrians (frühes Mitglied von NAPALM DEATH und dann bei CATHEDRAL) Rise Above Label. DIAGONAL sind quasi fest einbetoniert in die Musik der 70er, ausufernder Psychedelic-Prog-Rock mit wilden, fast jazzigen Instrumentalpassagen stehen hier im Mittelpunkt und auch der Sänger bemüht den etwas theatralischen Gesang dieser Zeit, die größte Schwachstelle der Band.
Denn gerade in den instrumentalen Parts sind DIAGONAL deutlich innovativer als der Großteil anderer retrospektiv orientierter Kapellen, vor allem wenn es in Richtung KING CRIMSON geht, da klingt die Band dann richtig tight und treibend und kaum noch retro.
Als Spaßbremse erweisen sich allerdings die hippieesken Leiersongs, bei denen man viel zu oft an „Stairway to heaven“ erinnert wird. Insofern eine Platte, die einen mit etwas gemischten Gefühlen zurücklässt, auf der einen Seite schön verschachtelter Experimentalrock, auf der anderen ermüdende Dudelnummern, die wirklich nur nach exzessivem THC-Konsum auszuhalten sind.
Produziert übrigens in Liam Watsons Toerag Studios, was allerdings mittlerweile ähnlich aussagekräftig ist wie ein Produzenten-Credit von Steve Albini.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #81 Dezember 2008/Januar 2009 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #107 April/Mai 2013 und Thomas Neumann