DEXATEENS

s/t CD

Tim Kerr scheint wirklich der beste Talent-Guide für Estrus zu sein, denn offensichtlich schickt er jede zweite Band, die er produziert (und der Mann scheint die Hälfte seines Lebens im Studio zu verbringen, hat hier natürlich auch mal zur Gitarre gegriffen), direkt weiter zu Dave Crider - oder ist es genau andersherum? Egal, der Geschmack der beiden überschneidet sich in offensichtlich hohem Maße, und mögen Fans der alten, klassisch garagigen Estrus-Releases auch meckern, so gefällt mir auch fast alles, was in den letzten paar Jahren an eigenwilligem, ja, Rock auf dem Label aus Seattle erschienen ist.

Die DEXATEENS aus Tuscaloosa, Alabama machen da keine Ausnahme: Junge Typen, die es (sorry für die abgeschmackte Formulierung ...) einfach krachen lassen, die Punk und Southern Rock eine gar nicht so unheilige und vor allem unprollige Verbindung eingehen lassen, und die sich damit hausintern durchaus in die Nähe von QUADRAJETS und THE IMMORTAL LEE COUNTY KILLERS rücken lassen.

Jaja, wenn weiße Jungs den Blues bekommen ... Andererseits ist aber auch Raum für leise Klänge wie bei "Air we breathe", einer akustisch-düsteren Psychedelic-Nummer, während direkt danach FU MANCHU'sche Brachialität wieder die Oberhand gewinnt.

Alles in allem ein schönes, aber nicht herausragendes Album - uff, das harte Wort "durchschnittlich" hätte ich damit elegant vermieden. (38:28) (06/10)