ARISTILLUS

Devoured Trees & Crystal Skies

Okay, die Story schreibt sowieso jeder aus dem Info ab, und sie klingt auch viel zu lustig, als dass sie nicht zur Hälfte erfunden sein dürfte: Vom Tellerw..., äh, Coverfalter zum „Rockstar“. Simon Bergseth von ARISTILLUS hat diese „Karriere“ hinter sich.

„Coverfalter“, ja, so was gibt es in Zeiten hübscher LP-Kleinauflagen und aufwendiger CD-Verpackungen, da muss also ein 16-Jähriger ran und darf sich Taschengeld verdienen – oder wurde er gar mit Studiozeit bei Ruben Willem von HAUST bezahlt? Wie auch immer, neben den Falt-Stecktaschen anderer Fysisk Format-Bands darf Simon jetzt also auch die seiner eigenen Band zusammenfummeln, denn Willem hat zusammen mit dem Oslo-Trio ein zehn Songs umfassendes Debüt produziert, das trotz erklärter Berufung auf die Local Heroes JR EWING kein Abklatsch von deren Frickel-Hardcore ist.

Hoch anzurechnen ist der jungen Band, dass sie sich zu keiner Zeit in die Nähe all der weltweit aus dem Boden schießenden Musik- und Frisur-Vollausfälle bewegt, die „Hardcore“ oder was auch immer für einen Haarschnitt halten.

Denn jugendliches Alter hin oder her, ARISTILLUS meinen es ernst und machen ihre Sache ausgesprochen gut. Ihr Hardcore-Indierock-Hybrid fügt Elemente beider Welten schlüssig zusammen: eingängige Melodien und Refrains hier, treibende Gitarre, aggressiver Rhythmus und fauchender Gesang da, Musik jenseits gleichförmiger Standards, wobei allerdings noch zu beweisen ist, dass das live mitreißt.