DEVASTATIONS

Coal CD

Sie haben sich viel Zeit gelassen, die mal in Berlin, mal in Melbourne wohnenden DEVASTATIONS. Schon vor zwei Jahren, als das erste Album der wiederum aus LUXEDO hervorgegangen Band gerade via Munster als Europapressung erschienen war, kündigten sie an, baldmöglichst mit den Aufnahmen zu einem neuen Album beginnen zu wollen.

Bis zu dessen Veröffentlichung sind nun doch zwei Jahre vergangen, mit Beggars Banquet wurde ein neues europäisches Label gefunden, und "Coal" ist ein zu Recht so betiteltes Werk geworden: So schwarz und funkelnd wie reiner Kohlenstoff breitet es sich vor dem Hörer aus, ist viel ruhiger, leiser und bedächtiger als das Debüt.

Wo das lärmige Ausbrüche hatte, ist hier jetzt allenthalben eine plüschige, aber nicht kuschelige Stimmung dominant, ist "Coal" ein stimmiges Album für den etwas anderen Kaminabend, und wenn auch hier wieder Vergleiche zu ihrem Landsmann Nick Cave auftauchen, den es einst ja auch nach Berlin verschlug, dann liegt das nicht nur an der Verbindung mit EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN (deren Alexander Hacke hat koproduziert), sondern lässt sich auch musikalisch gut begründen, man nehme nur das wundervolle Duett von Tom Carlyon mit der neuseeländischen Sängerin Bic Runga in "A man of fortune".

"Coal" ist ein rundum gelungenes Album, das sowohl in den leisen Passagen wie den dramatischen überzeugt - mit der Einschränkung, dass mir das Debüt noch eine Idee besser gefällt. (44:58) (8)