Es ist immer wieder schön, wenn eine Band sich traut, das im Grunde recht eng gesteckte Korsett des Sludge und Doom aufzusprengen und eben nicht nur finster zu grollen, sondern sich kreativ auch in andere musikalische Ebenen vorzuwagen. So wie die Schweizer ECHOLOT, die mit „Destrudo“ dieser Tage ihr drittes Album veröffentlichen, auf dem sie sich in 38 Minuten durch drei Songs walzen. Klar, die Gitarren sind bis in den Keller gestimmt und Ausbrüche in Sachen Geschwindigkeit logischerweise kaum zu erwarten, aber wann immer man der Überzeugung ist, einen Song durchschaut zu haben, brechen ECHOLOT plötzlich aus und bieten beispielsweise eine hochmelodische Passage inklusive Klargesang, deren Tonfolge im weiteren Verlauf dann auch von den Erdbeben-Gitarren noch mal aufgegriffen wird. Beeindruckend auch, wie in „Orbital“ schwere Gitarren und fauchendes Black-Metal-Gekeife plötzlich in ein melodisches Gitarrensolo sowie rockigen Gesang kippen. ECHOLOT wabern und dronen sich nicht bloß minutenlang in Ekstase, sondern schreiben richtige Songs mit stets interessantem Aufbau, die noch dazu sehr warm und druckvoll produziert aus den Boxen fließen. Macht Spaß!
© by Fuze - Ausgabe #86 Februar/März 2021 und Rodney Fuchs
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #153 Dezember/Januar 2020 und Jens Kirsch
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #134 Oktober/November 2017 und Thomas Neumann