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DESOLAT

Get Sick And Let Me Watch You Die

Ich wünsche dir ja nix Schlechtes, aber ...! Meine liebsten Wiener Garanten für nicht unterschwellig schlechte Laune, sondern solche, die man jahrelang praktizieren, leben und atmen muss, sind schließlich dort gelandet, wo sie von Anfang an hingehört hätten, nämlich auf Reptilian Records, das zu einem „der“ Labels in Sachen Noiserock gehört. Ansporn genug, eine weitere Schippe in den bereits glühenden Ofen zu schmeißen und zusammen mit dem optimistischen Plattentitel noch mal eins draufzusetzen. Das läuft so rund wie das Uhrwerk einer Zeitbombe, an die zum Zeitvertreib ausschließlich schwarze Kabel mit Micky Maus-Wecker montiert wurden, um es dem Entschärfer nicht zu leicht zu machen. Die Mischung aus Doom, Sludge, Humanismus, Noise und allem, was das negative Punk-Arsenal so hergab, wird jeden Genießer erfreuen, der sich mit einem guten Gin Tonic auf dem Balkon niedergelassen hat, um den Weltuntergang aus der ersten Reihe genießen zu können. Titel wie „Central European nihilist arrogance“, „Time for darkness“ oder „Pregnant meth addict with cancer“ versprühen eine Lebensfreude, wie sie auch von Bands wie ARSEN verbreitet werden. Wie man einen grenzenlosen Optimisten und Philanthropen vom Gegenteil überzeugt? Bitteschön, nichts leichter oder schwerer als das!