RAMAZURI

Der Tragödie ärgster Teil

Ob der auf Hochglanz polierte und gnadenlos poppige Bläserpunk schon Mainstream oder noch Indie ist, will ich nicht entscheiden. Massentauglich und leicht zugänglich ist er jedenfalls. Und gut! Außerdem zählen doch Musik und Message.

Die acht jungen Burschen aus Österreich legen mit ihrem Debüt – 13 Titel, schicke Verpackung – jedenfalls einen respektablen Einstand hin. Zwischen ÄRZTE, RAFIKI und MAD CADDIES spielen sie gut gelaunten und unpeinlichen Pop-Punk mit Bläserunterstützung.

Für „lupenreinen“ Ska-Punk fehlen hier einfach die Offbeats. Es würde mich nicht wundern, wenn die in naher Zeit einen Anruf vom Bademeister aus Berlin bekommen würden, um den heiß begehrten Support-Slot zu bekommen.

Vom Publikum her würde es perfekt passen. Gesungen wird auf Deutsch und thematisch traut man sich auch dahin zu treten, wo’s weh tut („Schlag ein“). „Fleisch bringt’s nicht“ ist hier ein genauso wichtiges Anliegen wie „Liebe und Gesundheit“ („Drei Wünsche“).

Läuft locker, sonnig und stressfrei seine Runden im Player und wer sich einen unverbindlichen Höreindruck machen will, hört einfach noch einmal in den letzten Ox-Sampler rein, denn da war die Band mit „Letzter Tag“ vertreten.

Im Beiheft gibt es breiten Dank, denn „nur durch Eigenleistung hätte“ man das „nie und nimmer veröffentlichen können“. Sympathische Band mit viel Potenzial.