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DER SCHATZ DER BLACK SWAN

Guillermo Corral, Paco Roca

Die US-amerikanische Odyssey Marine Exploration AG birgt Schiffswracks. Dabei wird vorher ausgekundschaftet, welches Objekt lohnenswert sein könnte, bevor die Lokalisation und alle für eine Bergung notwendigen Schritte in die Wege geleitet werden.

Nur gewinnversprechende Projekte werden tatsächlich in Angriff genommen, auf archäologische Präzision wird dabei nur in den seltensten Fällen geachtet. Da die rechtliche Lage in internationalen Gewässern nicht eindeutig ist (wem gehört ein geborgenes Schiff respektive dessen Ladung etc.), verfügt die Firma auch über eine hochrangig besetzte juristische Abteilung.

Und diese greift bei Bedarf auch mal zu halblegalen Tricks, um eigene Interessen durchsetzen zu können, zumindest legt dieser Band das nahe. Als Diplomat kennt Guillermo Corral sich aus im Netz der lobbyistischen Tricksereien und lässt auch eigene Erfahrungen in die auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte um den „Schatz der Black Swan“ einfließen.

Bei dem tatsächlich 2007 von Odyssey geborgenen, 400 Millionen Dollar schweren Schatz handelt es sich um die Fracht der in der Seeschlacht am 5. Oktober 1804 von den Briten versenkten Fregatte Nuestra Señora de las Mercedes, die den jährlichen spanischen Geldtransport aus den südamerikanischen Kolonien geladen hatte und den die spanische Regierung nach der Bergung für sich beanspruchte.

Paco Rocas klar umrissene Ligne-claire-Bilder erzählen diese spannungsgeladenen Begebenheiten langsam und mit Bedacht in stimmig kolorierten Bildern. Eine eingebaute Episode im Jules Verne/Steampunk-Stil über den Untergang der Mercedes unterfüttert das Ganze mit historischen Fakten und rundet den guten Gesamteindruck ab.