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NEUZEITLICHE BODENBELÄGE

Der große Preis

Basslastige Sequencersounds, Lounge-Synthesizer, klare Basslinien, die zum Glück nicht funky sein wollen, manchmal repetitive Lyrics, mal mit Frauenchor, der Gesang häufig nur gesprochen oder proklamiert. In Grundhaltung und Gestus gar nicht so weit von ein paar unbekannteren Vertretern der NDW-Randbezirke entfernt, ohne albern zu sein. Ab und an klingt dann auch der eine oder andere bekannte Moment an, dann ist er auch schon wieder weg. Na ja, „Za Za“ und „Zauberstab“ bilden eine gute Grundlage für das Verständnis. Wer mit der frühen NDW bis zu den Spätausläufern vertraut ist, wird einiges wiedererkennen, was in weniger perfekter Zusammensetzung und Performance so schon von FOYER DES ARTS, DIE ZIMMERMÄNNER, PALAIS SCHAUMBURG, LIAISONS DANGEREUSES, SPLIFF, STUMPFF, VANGELIS und ein paar der Genialen Dilletanten ausprobiert wurde. Der meiste Wiedererkennungswert resultiert schlicht aus dem verwendeten Instrumentarium, das, so würde ich wetten, Vintage bis zum Anschlag ist. Zum Glück widmen sich die beiden Berliner damit den seriöseren Vertretern und backen aus dem Zutaten einen eigenen Brei, der in den Achtzigern durchaus den einen oder anderen „Tatort“ aus Duisburg hätte begleiten können.