DER FLUCH VON SINIESTRO

Basierend auf Guy Endores Roman „Der Werwolf von Paris“ drehte Terence Fisher ein Jahr nach DRACULA UND SEINE BRÄUTE mit THE CURSE OF THE WEREWOLF den einzigen Werwolf-Film für Hammer, mit Oliver Reed in seiner ersten größeren Rolle, der in der deutschen Fassung von einem jungen Rainer Brandt noch eher zurückhaltend gesprochen wird.

Nachdem sich Hammer bereits an anderen Remakes von Universal-Monster-Filmen versucht hatte, musste man in diesem Fall auf Endore zurückgreifen, da Universals THE WOLF MAN von 1941 sozusagen ein Eigengewächs des Studios war.

Eigentlich nicht weiter tragisch, ist „Der Werwolf von Paris“ doch eine sehr eigenständige Variation des Werwolf-Mythos’, wo jemand nicht durch einen Biss zum Werwolf wird, sondern durch einen Fluch.

Und so nimmt bei DER FLUCH VON SINIESTRO auch einen Großteil des Films die Vorgeschichte des eigentlichen Fluches ein, der auf der Hauptfigur lastet, ein Waisenjunge namens Leon, hervorgegangen aus der Vergewaltigung eines Dienstmädchens durch einen wahnsinnig gewordenen Bettler, den ein grausamer Marquis jahrelang in seinen Kerker gesperrt hatte.

Oliver Reed taucht erst nach 50 Minuten auf und bevor man den Werwolf sieht, vergehen noch einige Minuten, was relativ schade ist, denn Reeds Maske ist wirklich sehr gut gelungen. Seltsamerweise ist der erste Teil des Films sogar der spannendere, denn die finale Werwolf-Geschichte bedient nur die üblichen Vorgaben des Genres und wirkt etwas überhastet, wobei Reeds Performance für allzu bekannte Plot-Elemente durchaus entschädigt.

Dennoch bedauert man, dass bestimmte kommerzielle Vorgaben wohl nicht zuließen, Endores Roman originalgetreuer und epischer zu verfilmen. Ansonsten ist mein Gesamteindruck hier derselbe wie bei DRACULA UND SEINE BRÄUTE.

Ein wirklich sehr schöner Film, und erstmals in Deutschland absolut ungeschnitten zu sehen.