Unglaublich, welche Kreativität die erste Version von DEEP PURPLE, als „Mark I“ bezeichnet (analog zu den Modellwechseln etwa im Automobilbau), in nur 15 Monaten an den Tag legte. Genau genommen entstanden sogar innerhalb von nur einem Jahr gleich drei Alben, bevor die Urbesetzung Rod Evans, Richie Blackmore, Jon Lord, Nick Simper und Ian Paice auseinanderging und mit dem Einstieg von Sänger Ian Gillan und Bassist Roger Glover die „klassische“ Besetzung der Band zusammenfand, die als „Mark II“ bezeichnet wird und jene legendären Hardrock-Alben aufnahm, auf die man die Band meist reduziert.
Im Oktober 1968 erschien das Debüt „Shades Of Deep Purple“ mit dem grandiosen „Hush“, im Februar 1969 „The Book Of Taliesyn“ mit gleich drei starken Covernummern unter den sieben Songs: „We can work it out“ von den BEATLES, Neil Diamonds „Kentucky woman“ und die geniale Version von Ike und Tina Turners „River deep, mountain high“.
Und schon im Juli 1969 folgte mit „Deep Purple“ das dritte Album, auf dem das zwölfminütige „April“ die Grenzen zwischen Klassik und Rock verwischt und bei mir bis heute für Gänsehaut sorgt.
Die 5CD-Box „Hard Road, The Mark 1 Studio Recordings 1968-69“ enthält diese drei Alben in verschiedenen Versionen (teilweise erschienen sie zeittypisch als Mono- wie als Stereo-Album), ergänzt um reichlich Bonustracks.
Ein 48-seitiges Booklet findet sich auch noch in dieser Box, die in Zeiten von Vinyl-Rereleases einen der wenigen guten Gründe für CD-Veröffentlichungen liefert: so umfassend und bezahlbar kann man Bandgeschichte eben nur im Digitalformat aufarbeiten.
Eine essentielle Veröffentlichung für jeden DEEP PURPLE-Fan, welche jene Phase der Band dokumentiert, als diese sich noch verspielter Psychedelic und klassischem Sixties-Rock’n’Roll verschrieben hatte und sich der spätere straighte Rock erst leicht am Horizont abzeichnete.
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