Ich muss ehrlich gestehen, dass ich lange kein Fan von SPITE war – der Szene-Hype zwischen 2015 und 2017 erschien mir eher unberechtigt und das ganze „Cult“-Gehabe fand ich merkwürdig. Insbesondere da sie musikalisch außer recycleten SLIPKNOT-Riffs und haufenweise Deathcore-Klischees wenig zu bieten hatten. Entsprechend verlor ich sie bis zu „Dedication To Flesh“ ziemlich aus den Augen und muss nun zugeben: da hat sich einiges getan. Das Grundrezept ist unverändert, Fans müssen sich also keinerlei Sorgen machen. Dennoch zeigt das vierte Album durchaus positive Veränderungen. Wer sich früher schon nicht auf das Psycho-Image der Band einlassen konnte, wird sie nun wohl kaum lieben lernen. Wer sie vorher aber schon mochte, darf sich über mehr Intensität und zwingendere Songs freuen. Natürlich werden immer noch haufenweise New-Metal-Riffs im Deathcore-Kontext aufbereitet, aber eben mit stärkeren Hooks und dem technisch vermutlich stärksten Drummer, den die Band je hatte (Joshua Miller; EMMURE, GLASS CLOUD ...). Gleichzeitig ziehen die noch immer federführenden Tehrani-Brüder an Gitarre und Mikro ihren Stiefel prinzipiell aber weiterhin durch wie zuvor. Unterm Strich ist das somit die bisher beste Gelegenheit, sich mit SPITE anzufreunden.
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