Wollen wir mal Vermutungen anstellen, was die Putzfrau unter dem Mischpult gefunden hat, nachdem DEAD MOULD aus Bielefeld das Studio verlassen haben? Ich tippe auf ungefähr ein Pfund wahrscheinlich nicht zucker(SUGAR!!!!)freien Kaugummi, den der Sänger nach den Aufnahmen loswerden mußte.
Wieso er sich den Klumpen überhaupt in die Backen gepackt hat? Na, damit er so pausbäckig knödeln kann, wie der Mann, dessen Name im Bandnamen verewigt wurde. Mann, Bob Mould natürlich! Auch vom flirrend dichten Gitarrenspiels des Meisters haben sich DEAD MOULD anstecken lassen und in der melancholischen Melodieführung gibt es Parallelen zu HÜSKER DÜ, doch bevor man den reinen Klon-Clown gibt, kratzt man gekonnt die Kurve und legt sich noch einen derben Rockereinschlag mit Hang zu Seventies-Bombast zu - naja, so ungefähr zumindest.
Nicht unbedingt neu, aber erstens handwerklich und so ziemlich makellos und unpeinlich, und zweitens für eine hiesige Combo sehr souverän. Kann man sich antun.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #24 III 1996 und Joachim Hiller