DAS VEGANE KOCHBUCH

Sandra Forster (Herausgeberin)

„Das vegane Kochbuch“ ist das erste seiner Art im Münchner Blumenbar Verlag. Sehr stylish, aber dennoch dezent aufgemacht, der Umschlag in Leinenoptik und jedes der 57 Rezepte für sich sparsam, aber wirkungsvoll in Szene gesetzt, ist dieses Kochbuch schon rein optisch ein Genuss.

Ein Déjà-vu-Er|ebnis hat der eine oder die andere sicherlich beim Betrachten der Foodfotos, erinnern sie auf den ersten Blick ästhetisch doch stark an Mamas Kochbuch aus den Sechzigern. Die köstlich klingenden Rezepte wie beispielsweise „Auberginen-Belugalinsen-Kaviar“ oder „Grünkern-Minestrone mit gebratenen Tofustreifen“ wurden so oder so ähnlich wohl auch im „Zerwirk“ angeboten, einem leider in dieser Form nicht mehr existierenden veganen Restaurant, in dessen Räumlichkeiten zuvor ein Wildfachgeschäft untergebracht war.

Beide Hauptrezeptlieferanten waren schließlich Köche des „Zerwirk“ (unter „zerwirken“ versteht man übrigens das Häuten und Zerlegen von Wild ...). Eines muss allerdings gesagt werden: die Rezepte sind nichts für Kochanfänger, da sie eher eine Idee geben und nicht immer Schritt für Schritt erklärt werden.

Das Buch lebt aber nicht nur von den hübschen Rezepten, sondern auch von seinen vielfältigen philosophische Betrachtungen zum Thema vegane Lebensweise. Angenehm fällt auffällt, dass die Beiträge nicht belehrend oder mit erhobenem Zeigefinger geschrieben sind, sondern durch ihre Argumente überzeugen und zum Nachdenken anregen.

Ich habe mir beispielsweise nie darüber Gedanken gemacht, warum ich mich dafür verteidigen muss, dass ich kein Fleisch esse und sich nicht derjenige verteidigen muss, der Fleisch isst. Wer sagt, was „normal“ ist: Fleisch fressen oder fleischlos leben? Liest sich alles also recht spannend! Als Schlusswort passt dann auch bestens das Zitat von Sandra Förster: „Unsere Strategie lautet: Lächeln.

Nur nicht den blutarmen, freudlosen, hysterischen Veganer spielen. Am besten, man schafft den Menschen einen sexy Zugang zur veganen Ernährung, gibt ihnen möglichst viele Informationen und lässt sie dann am Ende selbst entscheiden.“