Wie viele Jahre habe ich auf diesen Tag gewartet! Endlich kommt ein neues Album von den Ikonen des Electronicore, und dann soll es auch noch back to the roots sein! Die Singles der letzten Jahre haben zwar weitestgehend eine andere Sprache gesprochen, aber gut, die Hoffnung ist groß, dass es ultrakrass verzerrte Vocals, langsame Deathcore-Breakdowns und lustige Elektronik und Texte geben wird. Leider muss ich als absoluter Die-hard-Fan nun sagen: Zu den Wurzeln ist es musikalisch wirklich nicht zurückgekehrt ... Es ist eher irgendwo dazwischen. Sagen wir mal, so wie die mittlere Bandphase hätte klingen können, hätten WBTBWB mehr Core und weniger NDH gemacht. Aber hey, ich freue mich trotzdem wahnsinnig über „Das Album“, denn je öfter ich es höre, desto mehr wächst es mir ans Herz. Okay, die schwermütigen black-metallischen Melodien halten sich etwas in Grenzen (Anspieltipp: „Metal“), die Elektronik ist viel flotter und tranciger („20 km/h“), und richtig geile Breakdowns mit Bree Bree und Growls gibt es nur noch in ein, zwei Bridges („Jump and run“). Auf DEICHKIND-Style („Sprich sie einfach an“) und Zeterstimme („Nice“) könnte ich auch gut verzichten. Aber am Ende ist es verdammt noch mal endlich wieder ein Album von WBTBWB! Mit lustigen Texten, mit Elektronik, mit den geilsten Screams, die ich kenne, und auch ein paar tollen tiefen Growls. Und das tut einfach unglaublich gut!
© by Fuze - Ausgabe #90 Oktober/November 2021 und Jenny Josefine Schulz
© by Fuze - Ausgabe #90 Oktober/November 2021 und Jenny Josefine Schulz