Nach dem letztjährigen Album "Feeding Frenzy" haben die New Yorker mit "Twenty Paces" nun schon wieder einen neuen Longplayer am Start, ihren insgesamt vierten, und mit instrumentalen Bands ist es wohl wie mit eingefleischten Junggesellen: Das, was andere als Mangel, als Fehlen bezeichnen würden, ist hier Überzeugung.
Also kein Gesang, aber dafür prägnanter Einsatz von Hammond-Orgel, Fender-Rhodes-Piano und Gitarre über komplexem Schlagzeugspiel. Okay, das riecht auch mal nach Patchouli, rockt so, dass wohl auch Jon Lord anerkennend nicken würde, hat aber auch viel Math-Rock-Spinnertheit intus, ja man zögert nicht, die unvermeidlichen (und vor Jahren noch auf breiter Front verschmähten) DON CABALLERO als Instro-Rock-Überväter ins Spiel zu bringen.
Das ist alles enorm stimmig, sehr rund, groovend und packend gemacht, so dass man den "Ich mag aber keine Instro-Bands"-Grantler genauso überlistet wie der versierte vegetarische Koch den Fleischfresser.
Das gefällt mir. (35:05) (08/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #56 September/Oktober/November 2004 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #59 April/Mai 2005 und Joachim Hiller