Wer Rock’n’Roll zu schätzen weiß, der muss dieses Buch hier haben. Und damit könnte ich diese Rezension auch gleich beenden. Aber der mir an dieser Stelle des Heftes eingeräumte Raum verlangt noch 1.366 Zeichen, die ihn füllen sollen.
Also schwärme ich noch ein bisschen über Danko Jones und dessen Buch, das eigentlich viel mehr ist als nur ein Buch über und von einem Musiker. Es ist ein Füllhorn der Rockmusik. Es umfasst Beiträge, die der kanadische Rockmusiker mit der längsten Zunge seit Gene Simmons in den vergangenen Jahren für die „Huffington Post“ und diverse andere Magazine verfasste.
Und alle diese Beiträge zeigen, wie dieser Musiker tickt und wie er ist und wie er sich gibt: Er ist nett, zuvorkommend und hat eine unfassbare Ahnung von Musik. Wer ihn je vor sich sitzen hatte, wird das ohnehin bestätigen.
Alle anderen bekommen es nun in Text und Bild noch einmal eindrucksvoll vor Augen geführt. Wir erfahren von Danko, warum es vollkommen okay ist, Fan von Whitney Houston oder Kylie Minogue zu sein – und trotzdem ein Rocker im Geiste zu bleiben.
Er listet jene Fragen auf, die ihn in Interviews am meisten nerven und die er doch immer und immer wieder beantwortet mit einem Lächeln im Gesicht und dem imaginierten Messer in der Hand hinterm Rücken.
Er lässt sich aus über Death Metal und satanische Botschaften in Popsongs. Und er zeigt, dass er ein verdammt guter Zeichner und Illustrator ist. „I’ve Got Something to Say“ ist als Buch ein krudes Sammelsurium und eine Fundgrube für jeden, der sich mehr als nur am Wochenende mit Rock’n’Roll beschäftigt.
Es ist der Blick in den Kopf und in die Seele eines echten Typen, der breitbeinig dasteht und allen Menschen, die sagen, der Rock sei tot, laut ins Gesicht lacht, ehe er sie auf ein Bier und ins Konzert einlädt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #142 Februar/März 2019 und Frank Weiffen