Der Albumtitel „Perseverantia“ bezeichnet die charakterliche Kompetenz der Ausdauer, und die haben beide Musiker im Laufe ihrer Entwicklung beeindruckend unter Beweis gestellt haben. Die Musiknomaden haben das Album in der kalifornischen Mojave-Wüste aufgenommen.
Es ist größtenteils instrumental gehalten, angereichert mit Spoken-Word-Passagen von Danielle de Picciotto. Es sind wie so oft bei ihren vertrackten und fragilen Kompositionen Soundtrack-kompatible Stücke (beispielsweise für Filme von Wim Wenders), die einen sich in der Weite der Wüste verlieren lassen.
Der Kehlkopfgesang von Alexander Hacke (wie man ihn von asiatischen Mönchen kennt), das Schnurren und Quietschen der Drehleier, das Zirpen der Harfe, die melancholische Melodieführung der Geige, der brummende Bass und Alexander Hackes klagende Gitarre eröffnen in ihrer stimmigen Verbindung neue Welten und Mysterien.
Wenn künstlerische Symbiose unter Seelenverwandten eine tatsächlich und authentische Bedeutung hat, dann auf „Perseverantia“. Das Cover ziert ein Nashorn. Buddha lehrte, wie ein Nashorn zu wandern, als Sinnbild des einsamen Wandermönchs und Waldasketen.
Soweit entrückt ist das Künstlerpaar nicht, aber dieser Gedanke der Verinnerlichung und Konzentration auf das Wesentliche spielt in ihrer Musik eine Rolle.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #126 Juni/Juli 2016 und Markus Kolodziej
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #126 Juni/Juli 2016 und Markus Kolodziej
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #130 Februar/März 2017 und Joachim Hiller