Da läuft das neue THE CURE-Album, Robert Smith murmelt und nuschelt seine Texte wie vor 20 Jahren, und dann bekommt man von seiner Mithörerin doch glatt die lästerhafte Frage gestellt, warum „die“ eigentlich immer noch Platten machen, warum die immer noch jemand kauft.
Tja, warum fahren Leute seit 20 Jahren jedes Jahr auf den gleichen Campingplatz in den Urlaub? Warum gibt es sonntags immer Braten? Warum machen AC/DC noch Platten? Oder MOTÖRHEAD? Weil sie nichts anderes können, weil sie nicht anders können – und weil da draußen Menschen wie wir sind, die im Grunde ihres Herzens doch auch Konservative sind, das Althergebrachte bewahren wollen und Neues als Teufelszeug betrachten.
Nun also ist Studioalbum Nr. 13 endlich erschienen: Immer wieder war es angekündigt worden, 33 Songs wurden angeblich aufgenommen, 13 haben es letztlich auf das Album geschafft, das eigentlich ein Doppelalbum werden sollte (Gerüchte besagen, es solle ein Album mit den ruhigen Songs aus dieser Session folgen).
Recycling in eigener Sache ist auch dabei: „Sleep when I’m dead“ wurde schon für „The Head On The Door“ von 1985 geschrieben und, und „A boy I never knew“ war schon für das letzte Album von 2004 gedacht.
Und sowieso sind THE CURE ein permanentes Zitat ihrer selbst: Robert Smith macht den Mund auf und Erinnerungen an „10:15 saturday night“ anno 1983 in der örtlichen Drogendisko blitzen auf – es sind diese Momente, die mich bis heute mit THE CURE verbinden.
„4:13 Dream“ ist kein Album, das mich in Aufregung versetzt, aber eine rundum angenehme Angelegenheit, weil zeitlose Rock/Pop-Musik abseits jeglicher Modeströmungen und Trends. Womit wir wieder bei MOTÖRHEAD und AC/DC wären.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #81 Dezember 2008/Januar 2009 und Joachim Hiller
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