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CULT OF LILITH

Mara

Willkommen in den musikalischen Untiefen des „Necromechanical Baroque“. Das ist das Banner, unter dem das isländische Quintett antritt. CULT OF LILITH meinen damit das Zusammentreffen von Tech-Death, Prog-Metal und Neo-Klassik sowie eines übersprudelnden Einfallsreichtums. Die Aufmerksamkeitsspanne respektive das Interesse an bestimmten Stilkombinationen fällt jeweils kurz aus. Die aktiven oder früheren Mitglieder von JOTNAR, DENIA, ZAKAZ, AETERNA und KALEIKR schätzen die Veränderung und forcieren sie. Der ereignisreiche und sich beständig verändernde Weg ist den Musikern das Ziel. Nach dem Einstand mit der MCD „Arkanum“ aus dem Jahr 2016 markiert „Mara“ das Albumdebüt der Gruppe. Dass die acht Tracks keine vierzig Minuten füllen, glaubt man kaum. Zu mitgenommen ist man nach dem Vollkontakt mit dem Album. CULT OF LILITH zielen auf den Bauch und den Kopf. Bissige Extremkost und komplexe Strukturen auf der einen Seite, abgefahrene Ideen, eindrückliche Kontraste und Versöhnung im übergeordneten Wirkungsbereich auf der anderen – das Treiben der Band aus Reykjavík ist in jeder Hinsicht als intensiv und ganzheitlich auszulegen. Die Devise lautet: ganz oder gar nicht. Entweder lässt man sich voll und ganz auf den „Necromechanical Baroque“ des Quintetts ein oder man kann es gleich bleiben lassen. „Mara“ bedingt volle Konzentration und eine willentliche Auseinandersetzung. Wer das auf sich nimmt, findet in CULT OF LILITH eine ungemein spannende, in jeder Hinsicht vorwärts gerichtete Extrem-Kombo ganz eigener Güte.