Ein praktisches Dual-Use-Album: Auf 33 rpm kann man sich die SHEER TERROR-Version von Hardcore geben, auf 45 rpm – wie es auch gehört – die Speed-Metal-Variante à la D.R.I. Die 2018 in Rotenburg/Wümme gegründete Band selbst nennt es Thrashcore, und irgendwie haben alle recht. Hauptsache, es klingt schön oldschoolig und gibt lahmem Metalcore-Gezocke keine Chance. Nach zwei CD-EPs und drei Singles kam nun das erste Album, und das ist oldschool as fuck. Frontmann Berry hat das angepisste Keifen gut drauf, und dass er keinen Bock etwa auf stupide Arbeit hat, kann man bei „No job“ („There’s no job like no job“), einer Thrash-Hymne auf den Müßiggang, sehr deutlich vernehmen. Grundsätzlich sind die Texte sehr engagiert und politisch, siehe etwa „Violence“, „Out of control“ oder das antispeziesistische „Pig molester“, da gefällt es, dass die auf dem Textblatt nachlesbar sind. Ein musikalisch sehr scharf geschossenes Album ohne nervige Schnörkel – da passt alles.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #169 August/September 2023 und Joachim Hiller
© by Fuze - Ausgabe #70 Juni/Juli 2018 und Ingo Rieser