Es ist ein Jammer. "Love You", das Debütwerk der TIGERBOMBS war eine ungestüme Liebeserklärung an alle Kenner schwungvoller Indiepop-Songs, sie hat sich ein paar hundert Mal auf meinem Plattenspieler gedreht und das Hirn mit klebrig-süßen Melodieversprechen verklebt.
Mit dem Nachfolger ist es nun aber so, als hätte man einen heißen One-Night-Stand nach einem knappen Jahr wieder getroffen, aber es ist natürlich nicht so wie in der ersten Nacht. Ich kann nicht genau sagen warum, aber die Chemie ist eben nicht mehr dieselbe.
Vielleicht waren die Erinnerungen an die Blitzaffäre einfach zu sentimental, und so etwas lässt sich einfach nicht wiederholen. Vielleicht hätte man besser noch etwas mehr Zeit gebraucht, bevor man wieder mal miteinander in die Kiste steigt.
Versteht mich nicht falsch, das ist immer noch eine hochattraktive P!O!P!-Platte, aber der Reiz der ersten Begegnung ist weg und alles danach ist Routine. Vielleicht klappt es in ein paar Jahren noch mal, wenn wir beide schön abgefüllt sind, aber es braucht einfach noch ein Weilchen, bis ich die Euphorie, die "Love You" gab und ich begierig aufsog, wieder spüren kann.
(6) (Ein Lied dieser Platte war auf der Ox-CD #66 zu hören.)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #66 Juni/Juli 2006 und Tom van Laak
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #66 Juni/Juli 2006 und Gereon Helmer
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #60 Juni/Juli 2005 und Joachim Hiller