MULETRAIN

CrashbeaT

Ich werde nicht aufhören, so lange auf MULETRAIN als eine der sträflich unterbewertetesten Bands hinzuweisen, bis die Jungs aus Spanien hierzulande endlich verdientermaßen in vollen Läden spielen. So weit ist der Sound von der Vorgängerband AEROBITCH nämlich nicht entfernt, und bei denen war's wenigstens in Stuttgart immer voll.

Unglaublich tighter und druckvoller Rock'n'Roll-Hardcore, der alle sofort ansprechen müsste, die beim Fallenlassen des Begriffs „Ass Cobra" sofort an ihr Plattenregal rennen, um nachzusehen, ob es der Scheibe dort noch gut geht.

ZEKE minus deren Tempo, TRBNGR ohne Dorfkutten und überflüssige Soli, MOTÖRHEAD minus Lemmy plus Hardcore, mit dem einzigen Makel, dass die Band aus einem Land kommt, aus dem Bands es schon immer schwer in Deutschland hatten.

13 Songs in knapp 26 Minuten, da kann sogar ein Gymnasiast ohne Taschenrechner die durchschnittliche Spieldauer ausrechnen. Im Gegensatz zur letzten Betonwalze haben MULETRAIN diesmal mehr Melodien an Bord und mit „White lies" sogar einen fast fröhlichen Song dabei (dessen Text allerdings weniger fröhlich ist).

Die beiliegende - ziemlich professionell gemachte - Tour-DVD ist grundehrlich, unterhaltsam und beschämend zugleich, denn MULETRAIN spielen bis auf zwei Ausnahmen fast immer vor ziemlich überschaubarem Publikum und geben dennoch alles.

Wer kein Spanisch versteht, kann die Untertitel einblenden, das hilft ungemein. Sahneplatte, wunderbares Coverartwork, sehenswerte DVD: volle Punktzahl. Die Band kommt im Oktober auf Tour, und wer es bis dahin immer noch nicht kapiert hat, der soll sich ruhig weiterhin auf drittklassige Bands einen von der Palme wedeln, aber Reviews schreibe ich für ihn dann keine mehr, so! (Diese Band war auf der Ox-CD #84 zu hören)