Nachdem ihr Debüt "Trophy" schon letztes Jahr in der Presse gut weggekommen ist und einige Lorbeeren einheimsen konnte, erscheint nun ein Jahr später das zweite Album von MADE OUT OF BABIES und hört auf den gar so passenden Namen "Coward".
Dass sich das New Yorker Quartett um Frontfrau Julie Christmas auf "Coward" so direkt, so furchteinflößend, so fordernd, so rauh und energisch präsentiert, hätte ich nicht erwartet. Wenn man dann aber im Zusammenhang sieht, dass kein geringerer als Steve Albini hinter den Reglern saß, ist das Ergebnis natürlich klar und nicht anders zu erwarten.
MOOB haben den Biss, der BLACK FLAG in ihrer Spätphase Mitte der Achtziger gefehlt hat: sie reißen an deinen Nervensträngen, schütteln dich und werfen dich benutzt und ausgepowert in die Ecke, weil DU der Feigling bist, der aufgibt, der nicht mehr kann.
Ein Song wie "Out" zum Beispiel: erst Julies zarte Stimme, erinnert an die CHEERLEADERS, dann setzt eine brachiale Gitarre ein, die zerrt und kreischt, und weil das noch nicht reicht, spielen Bass und Drums immer wieder zwischen ruhig und peitschend hin und her, bis der Song in einem klassischen SHELLAC-Drive endet und dich mit offenem Mund in der Ecke sitzen lässt - Ende.
Im Anschluss kommt passenderweise ein "Lullaby". Doch genug der Ruhe: "Mr. prison shanks" zieht an deinen Haaren, zerstörende Gitarren fliegen durch die Luft und MOOB schaffen es, rauher als SHELLAC, HELMET und BORN AGAINST zusammen zu klingen.
Atemlos. Ruhelos. Nichts für Feiglinge! (37:20) (9)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #68 Oktober/November 2006 und Ross Feratu
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #80 Oktober/November 2008 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #62 Oktober/November 2005 und Ross Feratu