Kuopio liegt irgendwo am Arsch der Welt mitten in Finnland, auf dem Land, und da spielt man eben Country. Freilich nicht den, den die Nachbarn aus dem Fernsehen kennen, sondern „Death Country“, fiesen, bösen „Murder Country“, und wenn man diese vor allem in der Frühphase der Band gepflegte Musik mit einer Vorliebe für frühe GUN CLUB und THE CRAMPS verbindet, landet man irgendwann bei dem Sound, den man nun schon seit drei Alben zelebriert.
Musik, die so wirkt, als habe es jemand darauf angelegt, einen Sound zu spielen, der nach jener schrägen Laune klingt, die man bekommt, wenn man zu lange zu harten Alk säuft und irgendwann eigentlich gar nicht mehr besoffen ist.
In den Neunzigern wäre man mit so einer Scheibe bei Crypt Records gelandet, und auch wenn hier Elemente von traditionellem Psychobilly enthalten sind, wäre die Band bei einer Traditionsveranstaltung jener Szene nicht wirklich gut aufgehoben.
Bisweilen könnte man meinen, Lux Interior sei nicht gestorben, sondern habe in Finnland ein neues Leben begonnen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #138 Juni/Juli 2018 und Joachim Hiller
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