FOR THE WORSE

Couldn't Give Two Shits About The Kids LP

Oh ja, subtil geht anders. Aber die jungen Bostoner FOR THE WORSE sagen es auf ihrem Debütalbum lieber ganz direkt und nehmen bei ihrem umfassenden Szenebashing kein Blatt vor den Mund. Sei es der Plattentitel oder die Texte von Songs mit so schönen Namen wie "Hope you die", "Follow the trends", "Working class myth" "My fist your face" oder "I hate your guts", hier wird ganz wunderbar auf den Gefühlen und Lebenseinstellungen diverser Szene-Subkulturen rumgetrampelt.

Skinhead-Stolz? Straight Edge? Newschool oder gar Metalcore? Religion im Hardcore? Weg damit und hinterher getreten! Recht so, deutliche Worte gibt's heutzutage viel zu selten. Dass es da als musikalische Untermalung keinen "Wir versuchen zwar unheimlich brutal zu klingen, sind aber in Wirklichkeit so hart wie ein Milchbrötchen"-Schrei-Emo gibt, versteht sich von selbst, nein, da wird auf die Kacke gehauen, wie es vonnöten ist.

Herrlichster Oldschool-Hardcore der - natürlich - Bostoner Schule ist die Ausgangsbasis für den Sound von FOR THE WORSE, ein wenig metallischer Spätachtziger-Core und ein paar Ausflüge in den Thrashcore runden den schön anzuhörenden Wutausbruch ab.

22 kurze Attacken für Menschen, die sich auch heute noch an der ungestümen Wut der frühen GANG GREEN, SSD, DYS oder SLAPSHOT erfreuen können. Das moralische Zeigefingergefuchtel einiger eben Genannter natürlich ausgenommen.

Die hübsch aufgemachte und mit allen Texten und Fotos versehene LP im Klappcover entstand in Kooperation der beiden holländischen Label Even Worse und Kangaroo Records, die CD erschien vor kurzem bei Rodent Popsicle.

(08/10)