Bands, die Keltisches mit punkigen Sounds mischen – aka Folkpunk –, gibt es reichlich. An Charakter mangelt es häufig, erst recht an Authentizität. Wenige kennen dabei das Besungene aus eigenen Erfahrungen, eher aus Geschichtsbüchern.
Ganz anders im Fall von NECK. Die „heavy artillery of Irish Music“ kommt wirklich aus Irland und hat mit Leeson O’Keeffe ein echtes Original als Mastermind. Aufgewachsen im selben Londoner Stadtteil wie Johnny Rotten (naja), Verbindungen zur Familie von Dave King (FLOGGING MOLLY) und ehemaliges Mitglied von Shane MacGowans THE POPES.
Kurze Rede, NECK sind vor allem eines: echt! Das hier vorliegende dritte Album, im neuen Line-up und produziert von Star-Produzent Pat Collier, sollte es den Iren nunmehr ermöglichen, über das Genre hinaus auf sich aufmerksam zu machen.
Der Titeltrack eröffnet energisch und – natürlich – kämpferisch! Denn trotz 14 Mal bester Laune, zeigt die Band starke Political Awareness, wie der Anti-Rassismus-Hit „Welcome to the hooley“ eindrucksvoll und stimmungsvoll beweist – Top Ten in UK! Schön kurzweilig und abwechslungsreich spannt die Band den Bogen aus traditionellen Arrangements und punkigem Celtic-Rock.
Eckpfeiler des Sounds sind klar THE POGUES und THE CLASH, von denen die schnittigen Gitarrenriffs stammen. Frühe und ganz aktuelle FLOGGING MOLLY passen auch vorzüglich – „Psycho-Ceilidh“ nennt es die Band.
„Think“ ist einfach mitreißend und begeistert durch feine Gesangslinien. Das gute alte Traditional „Foggy dew“ wird auch noch einmal nachgefiedelt, die eigenen Songs sind aber so gut, dass man darauf hätte verzichten können.
Wie kürzlich THE GO SET, treten mich NECK hiermit genau dahin, wo es wirkt: in den Arsch!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #58 Februar/März 2005 und Ox
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #81 Dezember 2008/Januar 2009 und Lars Weigelt
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #53 Dezember 2003/Januar/Februar 2004 und Lars "Abel" Gebhardt
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #33 IV 1998 und Marc Lohausen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #57 November 2004/Januar/Februar 2005 und Joachim Hiller