Seit 2015 haben sich die Kopenhagener einen guten Ruf in der europäischen Szene erspielt. Nach Touren mit AFTER THE BURIAL, DREAM THEATER und JINJER gehören die Dänen kaum noch zum Underground, sondern sind ein etablierter Name der Szene geworden. Auf ihrem vierten Album zeichnet sich das ab, was sich über die letzten Jahre bereits anbahnte, GHOST IRIS entwickeln sich zu einer Band, die vor allem auf Metal setzt und damit einen gewissen Reifegrad unter Beweis stellt. Tatsächlich sind die Songs von „Comatose“ reifer, verzichten auf offensichtliche Metalcore-Elemente wie aneinandergereihte Breakdowns oder djentige Riffs und liefern damit einen Sound, der ihnen bestens steht. Insbesondere Tracks wie „Desert dread“, „Paper tiger“ und „Cult“ zeigen, dass die Dänen einen durchaus frischen Ansatz gefunden haben, um modernen Metal zu spielen. Es gibt nur wenige Songs auf dem Album, die unterhalb des hohen Levels liegen, aber insbesondere „Former self“ fehlt es an dem gewissen Etwas. Insgesamt ist „Comatose“ ein starkes Album, das GHOST IRIS von ihrer härtesten Seite zeigt und die Entwicklung der Band geschickt unter Beweis stellt. Es gibt jedoch keinen Track, der enorm heraussticht, was zum einen das hohe Niveau der Band unterstreicht, zum anderen die einstige Experimentierfreude vermissen lassen kann.
© by Fuze - Ausgabe #88 Juni/Juli 2021 und Rodney Fuchs
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