Das Hamburger Duo COLLAPSE UNDER THE EMPIRE gründete sich 2007 und hat seither eine EP und eine LP veröffentlicht. „Find A Safe Place To Be“ ist das zweite Album, wieder ein reines Instrumentalalbum. Der Beipackzettel spricht von Apokalypse ohne Happy End und Orwell’schem Zukunftsalptraum.
Einige Journale haben das und den Rest des Beipackzettels schon übernommen – zum Teil wortwörtlich. Das ist ja auch normal so, weil die Beipackzettelschreiber schon wissen werden, was die Band mit ihrem Werk will.
Was aber nun, wenn die düsteren Momente des Albums weniger deutlich hörbar sind und dafür die tief gehenden warmen Melodien im Kopf hängen bleiben? Dann hat der Rezensent ein Problem, denn da es ein Instrumentalalbum ist, können Texte ihm nicht weiterhelfen.
Man muss sich den Kompositionen widmen und den Emotionen, die diese beim Hören freisetzen. So viel zum Problem, eine eigenständige Besprechung zu schaffen, wenn man in den warmen Klängen und Melodien weder Orwell noch Apokalypse findet.
Klar, da brodeln zuweilen schon mal Gitarren oder Synthesizer. Klar, die Interpretationshoheit liegt beim Künstler. Aber wenn ich beim Hören weder an die Klaustrophobie von „1984“ erinnert werde noch an Endzeitfilme, was mache ich dann? Beipackzettel abschreiben oder mir meine eigenen Interpretationen zurechtlegen? Letzteres dürfen alle die mit Begeisterung versuchen, die mit elektronischen Klanglandschaften was anfangen können.
Und die, die Melodien mögen, mit denen sie sich für eine Weile eine eigene Bilderwelt erschaffen können. Dafür taugt das Album und das ist mehr, als man über viele andere Platten aus dem Bereich sagen kann.
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