Im Bereich Doom-Metal und Stoner-Rock darf man keine großartigen Innovationen mehr erwarten, da geht es eher darum, wie gekonnt man die bekannten Zutaten zugunsten einer möglichst packenden, intensiven Gesamtatmosphäre neu arrangieren kann.
OHHMS aus Canterbury verzichten wie schon auf ihrer letztjährigen ersten Platte „Bloom“ dementsprechend konsequent auf Tracks von konventioneller Länge und hauen einem dafür zwei monolithische Brocken um die Ohren.
Die variieren natürlich dennoch in Geschwindigkeit und Aufbau, inklusive längerer, improvisiert anmutender Instrumentalpassagen mit starken Seventies-Psychedelic-Anklängen. Auch wenn OHHMS bei ihrem Schriftzug (vor allem bei Shirts und Plakaten) recht dreist den von SUNN O))) kopieren, fehlt ihnen deren Radikalität, trotz deutlicher musikalischer Parallelen.
Wirklich Revolutionäres liefern einem OHHMS nicht, aber „Cold“ besitzt dennoch genügend Wumms und spielerisches Vermögen, um sich auch noch in ein paar Wochen an diese Platte erinnern zu können.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #120 Juni/Juli 2015 und Thomas Kerpen