Es ist merklich ruhiger geworden, um den einst so spektakulär aufspielenden Rock'n'Roll-Zirkus Norwegens. Natürlich halten sich TURBONEGRO dank einer hart am Rande der Peinlichkeit entlang schlitternden Merchandise-Kampagne auch weiterhin im Gespräch und GLUECIFER machen immer mal wieder mit einem neuen Album von sich reden, doch darüber hinaus regt sich auf musikalischer Ebene eher wenig in Lande der Wikinger.
Glücklicherweise gibt es da ja noch die COCKTAIL SLIPPERS, die nun mit ihrem zweiten Album dafür sorgen werden, dass es wieder lauter und vor allem heißer in Skandinavien wird. Die vier äußerst aparten "Party-Treterchen", die vor Jahren bereits unter dem Namen BARBARELLAS versuchten die europäische Garagen-Szene mehr oder minder erfolgreich aufzumischen, haben mit "Mastermind" einen weiteren Schritt in die richtige Richtung getan, denn ihre vorzügliche Mischung aus Power-Pop, Garage und R'n'R hat mittlerweile ein extrem hohes Qualitäts-Level erreicht und macht sie zusammen mit den wunderbaren ULTRA BIMBOOS zu Alleinherrscherinnen ihrer Zunft.
Neben der großen Eingängigkeit der Songs und der nahezu perfekt auf ihren Sound abgestimmten Produktion fällt vor allem das hohe Pop-Appeal auf, das über jedem einzelnen der zehn Tracks, wie auch immer er geartet sein mag, schwebt.
Leider spielt Lisa Farfisas Orgel auf "Mastermind" eine weniger dominante Rolle als auf ihrem Vorgänger, dafür aber bewegt sich der Ausschlag der Nadel des durchgetretenen Distortion-Pedals von Madame Rocket Queen konstant im roten Bereich.
Das Ergebnis einer Symbiose der GO-GO'S und der DONNAS würde wohl den Namen COCKTAIL SLIPPERS tragen. Das bringt es auf den Punkt. (29:47) (8)
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