Im Rahmen der „Original Album Classics“-Reihe sind diese fünf Alben erschienen, jeweils in minimalistischer Ausstattung, also LP-Cover im Mini-Pappschuber-Format in einer Pappbox, ohne Linernotes oder Texte, dafür billig.
Enthalten sind die Alben „Cheap Trick At Budokan“ (1978), „Dream Police“ (1979), „One On One“ (1982), „Lap Of Luxury“(1988) und „Busted“ (1990) und damit eine reichlich schräge, in keinster Weise logische oder schlüssige Zusammenstellung mit Lücken, die sich vermutlich alleine danach richtete, über welche Rechte Sony verfügt.
Als Nachhilfeunterricht taugt die Box also nicht, sie ist reine Reste- beziehungsweise Zweitverwertung der sinnlosen bis ärgerlichen Art. Denn wenn CHEAP TRICK, dann natürlich das oft als legendär bezeichnete Live-Album „Cheap Trick At Budokan“ und daneben noch die ersten drei Studiowerke „Cheap Trick“ (1977), „In Color“ (1977) und „Heaven Tonight“ (1978) sowie das hier enthaltene „Dream Police“ (1979).
Das würde das relevante, interessante Frühwerk der bereits 1973 in Rockford, Illinois gegründeten Band abdecken, deren Überhits die in dieser Box nur in der Live-Version enthaltenen Songs „Surrender“ und „I want you to want me“ waren und derentwegen sie als relevante Vertreter des damaligen Powerpop-Genres gelten.
Wer als Spätgeborener seinen Powerpop freilich lieber wavig-punkig hat, sollte bei diesem Vortasten in die Tiefen des Genres Vorsicht walten lassen, denn der Anteil konventionellen Hardrocks überwiegt bei CHEAP TRICK – und in späteren Jahren war die Band, die bis heute über die Bühnen irrlichtert, sowieso irrelevant geworden.
Statt dieser Box rate ich zum Gebrauchtkauf der Klassiker-LPs – Flohmarkt-Massenware.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #101 April/Mai 2012 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #156 Juni/Juli 2021 und Gereon Helmer
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #114 Juni/Juli 2014 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #67 August/September 2006 und Gereon Helmer
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #56 September/Oktober/November 2004 und Ritchie Apple