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CHARTREUX

Fatigue

Katzenpeople einschlägiger Szeneviertel, hört mal! 2021 stellten sich CHARTREUX aus Leipzig-Connewitz (ex-TACKLEBERRY) mit „You Didn’t Doubt This“ und dem Skateboard unter dem Arm vor. Skatepunk tritt nun etwas zurück, und nicht nur der zwei sich abwechselnden, ungeschliffenen Männerstimmen wegen müsste man sich anstrengen, nicht an Emo/Post-Hardcore aus Gainesville, FL zu denken. CHARTREUX, deren Name eben auch eine Katzenrasse bezeichnet, besitzen die Qualität, in diesem Revier zu bestehen. Mit „Fatigue“ setzen sie auf Cat-Content, optisch gelungen in Szene gesetzt von @mont_blond. Kurz machen sie im Intro „Make a pro blush“ also auf Flausch, dann wird andauernd gekratzt. „Fatigue“ bezeichnet einen oft chronischen Ermüdungszustand, und diese Lieder befassen sich allesamt mit kraftraubenden Gemütszuständen. „Too awake to sleep, too tired to get up“, heißt es im Titelsong – für Katzen freilich ein Normalzustand. Sorge um Kratzspuren an der emotionalen Möblierung ist aber größtenteils unbegründet, CHARTREUX bleiben im Uptempo mit kurzen Punksongs (schöne RANCID-Schnoddrigkeit zum Beispiel in „Bad blood), deren Melodien den sonnigen Spot auf der Fensterbank nicht aufgeben. Nur ab und zu muss grundlos was vom Tisch geschubst werden, klar.