ÜBER DAS SCHREIBEN

Charles Bukowski

Ein neues Bukowski-Buch? Irgendwie schon. Denn Herausgeber Abel Debritto hat viele unveröffentlichte Texte und vor allem Briefe des Urvaters der Underground-Literatur aufgespürt und für diese Sammlung zusammengetragen.

Und wem hat jemand wie Charles Bukowski Briefe nun geschrieben? Seinen Trinkkumpanen und Betthäschen? Eher weniger. Mit denen hatte er dann doch lieber persönlich zu tun. Auge in Auge. Adressaten seiner Briefe waren vielmehr Lektoren, Mäzene, Schriftstellerkollegen und Verleger.

Aber auch langjährige Freunde zählten dazu. Und geschrieben hat Bukowski wirklich viel. Nicht nur an seinen Romanen und Kurzgeschichten, sondern eben auch an seiner Korrespondenz. So ist hier einiges an Material zusammengekommen.

Oft illustriert mit Zeichnungen und Skizzen, die den oftmals feinen Humor und die Ironie in zahlreichen Sätzen unterstreichen. Schließlich war Bukowski nicht nur der Säufer und Schläger, den seine Figuren verkörperten, ihm ging es immer auch um die Kunst und die Literatur.

Aber auch ums nackte Überleben. Die Sorgen des brotlosen Dichters plagten eben auch diesen harten Kerl. Denn Bukowski konnte so herrlich leiden. An der Kunst, seinen Kollegen, der Menschheit oder gleich der ganzen Welt.

Dieser Einblick in sein Seelenleben wirft ein ganz neues Licht auf das gesamte bisherige Schaffenswerk Bukowskis. Somit ist „Über das Schreiben“ sicher nicht als Einstiegsbuch gedacht, sondern richtet sich gezielt an alte Leser, Fans und Verehrer, die nun endlich mal wieder „neuen“ Stoff ihres Lieblingsdichters vorgesetzt bekommen.