Man mag meinen, einen weiteren französischen Schreiband-Export in der Anlage zu haben, aber weit gefehlt. Zwar kommen CELESTE wie beispielsweise DAITRO auch aus der Metropole Lyon, aber CELESTE betonen, wenn wir mal ENVY als allgemeinen Höhepunkt einer ganzen Bandbreite an französischen Hardcore-Bands nehmen, fast nur den Druck, das Düstere und die Brachialität der Japaner, wobei jene DAITRO und diverse andere viel mehr mit den Gegensätzlichkeiten wie laut/leise spielen.
CELESTE zelebrieren auf ihrem zweiten Album geradezu die Poesie des schwarzen Lochs, das darauf wartet, uns endgültig zu verschlucken. Und bei Albentiteln wie "Pessimiste(s)" und "Nihiliste(s)" kann man am Ende des Tunnels wohl auch nicht mehr auf das rettende Licht hoffen.
CELESTE erschaffen auf diesem Album nichts Neues, aber sie bündeln die Energie eines Todeswütigen, die über die zehn langen Songs nicht nachlässt. Sie sind dabei mit gleichem Druck schneller als NEUROSIS oder CULT OF LUNA, aber deutlich langsamer als beispielsweise BREACH.
Vielleicht macht also der ganze Frankreichvergleich trotz der Herkunft gar keinen Sinn. Die Fahrt in die dunklen Keller unseres Selbst kann man kostenlos von der Denovali-Website herunterladen, LPs in fünf verschiedenen Vinylfarben oder eine CD im dunklen Pappschuber sind aber mehr als nur ein Argument zum Kauf.
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