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CELESTE

Assassine(s)

In früheren Zeiten waren die Franzosen noch in der Hardcore-Szene zu verorten. In kurzen Breakdowns oder rhythmischen Sequenzen blitzen diese Einflüsse noch auf. Vordergründig wandelt „Assassine(s)“ (wie auch die beiden vorangegangen Alben) jedoch auf einem schmalen Steg zwischen Black Metal, Sludge und Post-Hardcore, wobei die Band selbst alle Vergleiche und Zuordnungen ablehnt. Schnelle und nahezu durchgängig gespielte Doublebass, sphärische Gitarren und aggressive, teilweise keifende Vocals bilden die Basis. Dazwischen finden sich neben vereinzelten Hardcore-Momenten noch häufiger progressiv-instrumentale Teile, die wie das feine Geäst eines abgestorbenen Baums die Stücke mit Melancholie durchziehen. Die einzelnen Ausläufer erscheinen grazil, aber in der Silhouette gleichzeitig kraftvoll und bedrohlich – himmelwärts gerichtet, wie es der Bandname im (Wort-)Stamm beinhaltet. Entgegen diesen Metaphern und einer gewissen musikalischen Nähe gleicht das Bandlogo jedoch keinem unleserlichen Reisighaufen. CELESTE spielen gerne mit dieser Ästhetik, aber lehnen eine zu konkrete Verkörperung ab. Die Konfrontation mit düsteren Themen und Gewalt ist ebenso nicht kalkuliert, sondern vielmehr natürlich über die Jahre gewachsen. „Assassine(s)“ stellt den vorläufigen Höhepunkt dieser kontinuierlichen Entwicklung dar.