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PRIMITIVE MAN

Caustic

„Caustic“. „Ätzend“. Besser hätte das Trio aus Denver sein zweites Album nach der EP mit dem wundervollen Namen „Home Is Where The Hatred Is“ und einem Haufen Split-Releases kaum betiteln können. Death Doom der härtesten Sorte kriecht aus den ob der unterirdischen Tonlage bebenden Lautsprechern und drückt den Hörer an die Wand.

Wer glaubt, dass CROWBAR heavy sind, kennt PRIMITIVE MAN nicht. Hier gerät man unablässig und erbarmungslos in Zeitlupe zwischen Hammer und Amboss und wird von einem Elch aus fünf Zentimeter Entfernung angeblökt, der gerade bei Minustemperaturen die Ostsee durchschwommen hat und entsprechend schlecht gelaunt ist.

Melodien sind in der Evolution des primitiven Mannes noch nicht entwickelt worden, vielmehr schichtet er Wände von dissonanten Tonfolgen aufeinander, aber immer behutsam mit dem Feingefühl eines T-54 vorgetragen.

Vergleichbar üble Kollegen sind vielleicht noch ENCOFFINATION oder DRAGGED INTO SUNLIGHT, die sich auch aus der Fäulnis einer feuchten Gruft speisen und als Band den gleichen kommerziellen Selbstmord begehen.

Übler Stoff, aus dem eiskalte Leichentücher genäht werden, aber in seiner Konsequenz beeindruckend.