Ein Chemnitzer Post-Rock-Quintett, das nach eigenem Verständnis die epische Breitseite zwischen Liebe und Zerfall auslotet. Und das machen sie in der Tat gekonnt. In diesem Genre todtrauriger Singer/Songwriter gibt es ein längst vergessenes – aber gleichwohl einmaliges – Duo aus Manchester namens THE MONTGOLFIER BROTHERS, die einen der traurigsten und emotionalsten Songs überhaupt geschrieben haben: „Inches away“.
Lediglich mit Klavier und akustischer Gitarre ist dieser Song in Szene gesetzt und Sänger Roger Quigley singt dieses Stück so eindringlich, dass dagegen selbst David Sylvian wie ein fröhlicher Straßenmusiker wirkt.
Aber zurück zum Thema. PLAYFELLOW schaffen es, Assoziationen an diesen Monolith von Song zu wecken. Und das ist mehr, als man erwarten könnte. Man muss Melancholie nicht als plattes emotionales Label verkaufen, aber die Band schafft es auf glaubwürdige Weise, eine Tiefe in ihre Songs zu legen, die stil- und würdevoll ist.
PLAYFELLOW sollten einmal mit dem Freiburger Duo KRAKÒW LOVES ADANA auf Tour gehen. Und bitte dann während des Konzerts nicht husten, kichern oder quatschen. Kann man auch mögen, wenn einem die ganz frühen RADIOHEAD zuträglich waren.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #93 Dezember 2010/Januar 2011 und Markus Kolodziej
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #76 Februar/März 2008 und Gina Schwarz