Foto

MAKTKAMP

Caps Lock Woke Rock

Die Selbstbeschreibung der Band aus Oslo lautet: „Slagkraftig og maktkritisk hard rock i god punkeånd.“ .Also: „Kraftvoller und machtkritischer Hardrock im Geiste des guten Punk.“ Und an anderer Stelle beschreiben sich als „hard rock band that plays energetic and melodical hardcore, hard rock and punk.“ Interessant finde ich daran die Betonung des Rock-Aspekts, und das lässt sich klar nachvollziehen, je mehr man sich auf das Album einlässt. Das hätte übrigens auch sehr gut zum in Oslo ansässigen Ausnahmelabel Fysisk Format gepasst, aber MAKTKAMP (ja, der Name bedeutet „Machtkampf“) haben auch ihr zweites Album „Caps Lock Woke Rock“ selbst veröffentlicht. Anfang 2020 war die erste EP erschienen, das Debütalbum „I Affekt“ entstand während der Pandemie und erschien im Januar 2022, und nun ist der zweite Longplayer raus. Kjetil Elverum (voc), Kristian Leonhardsen (gt) und Sigbjørn Foss (dr) haben sich seit dem Debüt um Marius Melleby (gt) und Aleksander Melbye (bs) verstärkt und sind nun noch deutlicher perfekter Stoff, um sowohl Fans von KVELERTAK als auch TURBONEGRO zu erfreuen. Bei letzteren hat sich schließlich auch niemand aus punkpuristischen Gründen an den Flitzefingern von Euroboy gestört. Ich mag diese harsche Komplexität bei MAKTKAMP, das wilde, heisere Schreien von Kjetil, der seine Text auf Norwegisch vorträgt. Die kann man auf der Website der Band nachlesen – nur auf Norwegisch, aber einen Klick später ist klar, wie hart etwa der Text von „Alko“ ist: „Ich bin ein Alkohol-Gott / Zerstöre die ganze Stadt mit / Alko / Ich werde grenzenlos / Mach mich wieder alkoholfrei“. Sehr cool auch das Artwork von Sigbjørn Lilleeng, das diesen Text aufzugreifen scheint. Die Winter in Norwegen sind lang und dunkel ...