Ein beklemmendes Quietschen hallt durch die Stille und steigert sich zu einem disharmonischen Gitarrenfeedback, bevor ein philosophierender Sprecher mit österreichischem Akzent die Existenz, die auf dem Leiden des anderen beruht, anprangert. Was folgt, ist ein nihilistisches Gewitter aus Black Metal, Doom und Sludge, das in vereinzelten Ruhepausen Luft holt, um dann wieder aufs Neue hervorzubrechen. Die slowenische Band selbst verleiht ihrem zweiten Album das Prädikat: „Es klingt, wie die Hölle sich anhören sollte.“ Wenngleich dahinter auch ein wenig gängige Phrasendrescherei steckt, zieht sich diese stilistische Intention doch wie ein roter Faden durch die Diskografie von THE CANYON OBSERVER. Im Gegensatz zu früheren EPs und dem Vorgänger „Fvck“ ist das Repertoire auf dieser Scheibe um einige experimentelle Instrumentalteile erweitert, was das sphärische Hinabgleiten in die düstere Gedankenwelt der Stücke wie ein Gleitmittel beschleunigt. Im Übrigen ist es der Band als Gradmesser wichtig zu erwähnen, dass nicht mal niedliche Katzen diese Reise unterbrechen könnten. In dieser Hinsicht hat der YouTube-Test jedoch gezeigt, dass sich die Band etwas überschätzt. 1:0 für den Cat-Content. Doch letztlich braucht jede Gruppe ehrgeizige Ziele, um daran zu wachsen. Vielleicht ja schon beim nächsten Album.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #139 August/September 2018 und Christiane Mathes
© by Fuze - Ausgabe #71 August/September 2018 und Florian Auer
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #100 Februar/März 2012 und Kristoffer Cornils