Uff, das ist harter Tobak. Die 2016 gegründeten CALLOUS DAOBOYS (ein Wortspiel bezogen auf das NFL-Footballteam Dallas Cowboys) vertonen auch auf ihrem dritten Album den absoluten Wahnsinn. Der gebotene Mathcore auf „Celebrity Therapist“ lotet dermaßen die Grenzen des musikalisch Mach- und Hörbaren aus, dass sogar die Genrepioniere THE DILLINGER ESCAPE PLAN beinahe so etwas wie „Easy Listening“ bieten. Erlaubt ist sozusagen alles, was sich irgendwie mit dem zur Verfügung stehenden Instrumentarium, zu dem neben Gitarren, Bass und Drums auch eine Violine und ein Synthesizer gehören, umsetzen lässt. Gastmusiker steuern zudem noch Saxophon und Cello bei. Das Ergebnis sind tonale Achterbahnfahrten wie „A brief article regarding time loops“, oder „Beautiful dude missile“. Nur selten gibt es Verschnaufpausen wie zu Beginn des treffend betitelten „Title track“, bevor dieser in völliges Chaos ausbricht, nur um im weiteren Verlauf moderaten Indierock mit Klassikelementen zu streifen. Eine beeindruckende Platte, die all jenen dringend ans Herz zu legen ist, die es mögen, wenn in nur einem Song so viel passiert wie auf manch kompletten Alben.
© by Fuze - Ausgabe #96 Oktober/November 2022 und Rodney Fuchs
© by Fuze - Ausgabe #96 Oktober/November 2022 und Rodney Fuchs
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #164 Oktober/November 2022 und Jens Kirsch
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #172 Februar/März 2024 und Jens Kirsch