Dreieinhalb Jahre nach dem großartigen Debüt „Don’t Be A Stranger“ kommen NERVOUS DATER endlich mit „Call In The Mess“ um die Ecke. Das Album entstand bereits 2019 und die Band aus Brooklyn nahm sich ein gutes halbes Jahr Zeit für den Aufnahmeprozess. NERVOUS DATER sind schon immer eine Band, die ihre Musik gemeinsam erarbeitet und bei der alle Mitglieder Songs schreiben. Auf „Call In The Mess“ wird dies bewusst herausgestellt, wenn Drummer Andrew Goetz den Hauptgesang beim mit Punk und Grunge flirtenden „Tin foil hat“ übernimmt oder bei „The dirt“ im Einklang mit Rachel Lightner singt. Generell schichtet die Band gerne Gesangsharmonien und Chöre aufeinander – man höre „Turn them ourselves in the grave“ oder „Violent haiku“. Ähnlich wie Frances Quinlan von HOP ALONG oder Georgia Maq von CAMP COPE deckt Lightners Stimme ein variables Spektrum ab, klingt nervös und aufgekratzt, aber auch sanft und beruhigend. Auch musikalisch orientieren sich NERVOUS DATER am Indierock von HOP ALONG, zählen aber ebenso LOS CAMPESINOS! oder WEEZER zu ihren Einflüssen. „Farm song“ besitzt sogar einen leichten Country-Twang. Die Band schrieb viele der Stücke bereits 2016/17 mit einem Gefühl von Wut, Frustration und Hilflosigkeit angesichts der Legislaturperiode von Donald Trump.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #155 April/Mai 2021 und Dominik Singer